Ovulationsinduktion

Was ist die Ovulationsinduktion?

Die Ovulationsinduktion ist eine medikamentöse Behandlung, die die Reifung einer Eizelle und damit den Eisprung anregt. Sie wird bei Frauen angewendet, die einen unregelmäßigen Zyklus oder gar keinen Zyklus haben. Die Behandlung erfolgt durch Tabletten oder Injektionen, die das Wachstum eines Follikels (Eizelle) fördern. Mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen wird kontrolliert, wie der Körper auf das Medikament reagiert und ob ein Follikel wächst. Wenn keine Follikel wachsen oder im Gegenteil zu viele Follikel wachsen, kann die Behandlung abgebrochen und im nächsten Zyklus mit einer anderen Medikamentendosis begonnen werden. Bei erfolgreichem Follikelwachstum können Sie Ovulationstests zu Hause durchführen und um den Eisprung herum Geschlechtsverkehr haben. Bei Verwendung von Spendersamen erfolgt die Insemination einen Tag nach dem positiven Ovulationstest.

Diese Behandlung ist für Frauen mit Kinderwunsch geeignet, die unter Zyklusstörungen (unregelmäßiger Zyklus, Zyklus kürzer als 21 Tage oder länger als 35 Tage) oder ausbleibendem Eisprung leiden. Die Ursache kann eine gestörte Produktion von Hormonen oder eine gestörte Empfindlichkeit der Eierstöcke auf diese Hormone sein.

Für Wen?

Die Ovulationsinduktion wird bei Frauen angewendet, die:

• Keinen Eisprung haben oder
• Einen unregelmäßigen Zyklus haben, bei dem der Eisprung nur gelegentlich stattfindet.

Beispiele:

• Gestörte Hormonproduktion: Kein regelmäßiges Follikelwachstum, ausbleibende oder unregelmäßige Menstruation.
• Polyzystische Ovarien (PCOS): Viele Flüssigkeitsbläschen in den Eierstöcken, seltener oder unregelmäßiger Eisprung.

Wie es funktioniert

Ein Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage und beginnt am ersten Tag mit deutlichem Blutverlust, dem sogenannten Zyklustag 1. Diese Blutung hält in der Regel 3 bis 7 Tage an. Hormone wie FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) werden in der Hirnanhangsdrüse produziert und lösen das Wachstum von Follikeln in den Eierstöcken aus. Ein dominanter Follikel reift heran und setzt eine Eizelle frei, die befruchtet werden kann.

In den Eierstöcken werden auch die Hormone Östrogen und Progesteron produziert, die dafür sorgen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und für die Einnistung des Embryos bereit ist. In der Mitte des Zyklus kommt es zu einem Anstieg des LH-Hormons, der 24-36 Stunden später zum Eisprung führt. Dieser LH-Peak kann mit Ovulationstests gemessen werden. Bei einem 28-tägigen Zyklus findet der Eisprung etwa am 14. Tag statt. Die freigesetzte Eizelle landet in den Eileitern und kann 12 bis 24 Stunden lang von einer Samenzelle befruchtet werden. Wenn dies nicht geschieht, setzt die Menstruation etwa zwei Wochen später wieder ein.

Gibt es keinen natürlichen Zyklus, bleibt die Periode aus oder ist sie unregelmäßig? Lesen Sie die FAQ am Ende dieser Seite.

Die Behandlung Schritt für Schritt

Vorbereitung

Bei einem unregelmäßigen Zyklus wird zunächst die Ursache ermittelt. Sollte Übergewicht die Ursache sein, wird eine Gewichtsreduktion empfohlen. Eine Gewichtsabnahme kann den Zyklus regulieren und die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft erhöhen. In vielen Fällen ist dann keine medikamentöse Behandlung mehr erforderlich.

Medikation

• Es können Ihnen Tabletten oder Injektionen verschrieben werden. Die Tabletten enthalten häufig Letrozol oder Clomid/Clomiphencitrat und regen den Körper zur Produktion von eigenem FSH (follikelstimulierendes Hormon) an. Bei Injektionen handelt es sich oft um direkt verabreichtes FSH.
• Ein erhöhter FSH-Spiegel im Körper stimuliert die Eierstöcke zum Wachstum von Follikeln. Dabei können sich ein oder mehrere Follikel entwickeln, was kontinuierlich per Ultraschall überwacht wird.
• Alternativ kann Ihr Arzt eine HCG-Injektion verordnen, die den LH-Spitzenwert nachahmt und so die Reifung der Eizellen und den Eisprung auslöst.
• Der Eisprung erfolgt etwa 30 bis 36 Stunden nach der HCG-Injektion und wird ebenfalls per Ultraschall kontrolliert.
• Die Medikamente werden von Ihrem Arzt über Serpha verschrieben, wo Sie auch Informationsblätter und Injektionsanweisungen finden.

Die Behandlung

Sobald Ihre Periode beginnt, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch. Manchmal muss die Periode zunächst mit Provera ausgelöst werden. Sollte der erste Zyklustag auf ein Wochenende fallen, rufen Sie uns am Montagmorgen an. Wir vereinbaren dann einen Ultraschalltermin für den 10. Zyklustag.  Sie brauchen dafür nicht die Notrufnummer anzurufen. Am dritten Tag Ihres Zyklus beginnen Sie mit der Einnahme der Tabletten oder Injektionen.

Zeigt der Ultraschall einen dominanten Follikel (ab 12 mm), können Sie mit Ovulationstests beginnen. Abhängig vom Ergebnis des Tests wird entweder eine Insemination geplant oder eine Beischlafberatung durchgeführt.

Bei der ersten Behandlung wird etwa 8 Tage nach dem positiven Ovulationstest eine einmalige Progesteron-Spritze verabreicht. Ist der Progesteronspiegel ausreichend hoch, deutet dies auf einen Eisprung hin. Ist noch kein Follikel zu sehen, wird einige Tage später ein weiterer Ultraschall durchgeführt, bis zum 21. Zyklustag. Findet mit den Tabletten kein Follikelwachstum und somit kein Eisprung statt, kann die Dosis erhöht werden. Sollte es auch bei der höchsten Dosis nicht zum Eisprung kommen, ist der nächste Schritt häufig die Stimulation mit FSH-Injektionen.

Nach der Ovulationsindiktion

• Warten: 15 Tage nach der fruchtbaren Periode können Sie zu Hause einen Schwangerschaftstest mit dem Morgenurin durchführen. Bitte teilen Sie uns das Ergebnis mit.
• Schwanger: Wenn Sie schwanger sind, vereinbaren wir einen Termin für einen Schwangerschaftsultraschall in der achten Schwangerschaftswoche. Alternativ kann dieser erste Ultraschall auch von Ihrer Hebamme durchgeführt werden, wobei wir dann gerne alle Details erhalten möchten. Verläuft alles planmäßig, überweisen wir Sie an die Hebamme Ihrer Wahl. In manchen Fällen ist eine Überweisung an einen Gynäkologen im Krankenhaus erforderlich. Wir würden auch gerne erfahren, wie Ihre Schwangerschaft und Geburt verlaufen sind.
• Nicht-SchwangerWenn Sie nicht schwanger sind, rufen Sie uns bitte am ersten Tag Ihrer Periode an, und wir beginnen auf Wunsch eine weitere Ovulationsinduktionsbehandlung. Sollten Sie unsicher sein, ob Ihre Menstruation eingesetzt hat, besprechen Sie dies bitte mit uns, insbesondere ob Sie die Medikation fortsetzen sollen oder nicht.
  Bitte besprechen Sie mit uns jede Blutung, die von Ihrem normalen Menstruationsmuster abweicht.

Kosten

Die Kosten für die Ovulationsinduktion umfassen die Konsultationen mit unseren Spezialisten, die Ultraschalluntersuchungen und die benötigten Medikamente. Für eine detaillierte Übersicht der Kosten werfen Sie bitte einen Blick in unsere Gebührenliste.

Krankenkasse

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob Sie Anspruch auf Kostenerstattung haben und welche Bedingungen dafür gelten.

Terminvereinbarung

Möchten Sie einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren? Melden Sie sich einfach bei uns. Wir beraten Sie umfassend über die nächsten Schritte und erstellen gemeinsam einen maßgeschneiderten Behandlungsplan für Sie.

Weitere Informationen

• Wartezeiten: Erfahren Sie hier, wie lange die Wartezeiten für eine IVF-Behandlung beiNij Geertgen sind.
• Häufig gestellte Fragen (FAQ): Haben Sie Fragen zum Ablauf eines Kinderwunsch- programms? Unsere FAQ-Seite bietet Antworten auf die häufigsten Fragen, die wir täglich erhalten.
• Patientenerfahrungen: Lesen Sie diesen Seite, wie andere Patienten ihre Behandlung bei Nij Geertgen erlebt haben.

Haben Sie noch Fragen?

Wenn Sie ein Kinderwunschprogramm in unserer Klinik in Betracht ziehen und noch Fragen haben, bevor Sie sich anmelden, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular, um sich mit uns in Verbindung zu setzen. Für zusätzliche Informationen oder spezifische Fragen können Sie sich direkt an unser Pflegepersonal wenden.