Am 1. April 2025 wurde das (niederländische) Gesetz über Spenderdaten bei künstlicher Befruchtung geändert. Die Stiftung für Spenderdaten bei künstlicher Befruchtung (Sdkb) heißt fortan Kollegium für Spenderdaten bei künstlicher Befruchtung (Cdkb). Die wichtigste Änderung besteht darin, dass das Cdkb nun zentral überwachen kann, dass das Sperma eines Spenders bei maximal 12 Frauen verwendet werden darf. Dadurch kann verhindert werden, dass große Verwandtschaftsnetzwerke entstehen. Dies war zuvor nicht möglich, da es keine Grundlage gab, um die von den Kliniken registrierten Spenderdaten miteinander zu vergleichen.
Neue Art der Registrierung
In den letzten Monaten wurde jedem bereits registrierten einzigartigen Spender ein Spendercode zugewiesen. Alle registrierten Frauen haben einen Muttercode erhalten, der mit dem Spendercode des Spenders verknüpft ist, mit dessen Keimzellen sie behandelt wurden. Pro Spender stehen maximal 12 Muttercodes zur Verfügung. Durch diese neue Art der Registrierung haben das Cdkb und die Kliniken einen besseren Überblick über die Anzahl der Nachkommen pro Spender, die in der Vergangenheit über Kliniken gezeugt wurden.
Berufsrichtlinie
Von 2004 bis 2018 arbeiteten die Kliniken mit der Berufsrichtlinie von maximal 25 Nachkommen pro Spender. Seit 2018 wurde diese Richtlinie auf maximal 12 Familien pro Spender angepasst. Um Verwirrung bei der Feststellung einer Überschreitung dieser Richtlinie zur maximalen Anzahl von Nachkommen pro Spender zu vermeiden, wurde als Ausgangspunkt die maximale Anzahl von 25 Nachkommen pro Spender zugrunde gelegt. Sowohl für 2018 als auch für die Zeit nach 2018 war es nämlich das Ziel, die Anzahl der Nachkommen pro Spender zu begrenzen.
Überschreitung der Richtlinie in den Niederlanden
Im Register des Cdkb sind 23.941 fortgeschrittene Schwangerschaften registriert. Das entspricht einer Schwangerschaft von mindestens 12 Wochen. Die Anzahl der registrierten Einzeldonoren beträgt 4684. Davon haben 85 (1,8 %) mehr als 25 Nachkommen.
Von diesen 85 Spendern:
- Waren 49 Spender in einer Klinik tätig,
- 28 Spender waren in 2 bis 5 Kliniken tätig.
- 8 Spender waren in mehr als 5 Kliniken tätig.
- Insgesamt sind diese 85 Spender an 2998 registrierten Schwangerschaften und 2175 Müttern beteiligt.
Landesweites Bild
- Es gibt 31 Spender mit 25 bis 30 Nachkommen.
- Es gibt 42 Spender mit 30 bis 40 Nachkommen.
- Es gibt 6 Spender mit 40 bis 50 Nachkommen.
- Es gibt 5 Spender mit 50 bis 75 Nachkommen.
- Es gibt keine Spender mit 75 bis 100 Nachkommen.
- Es gibt einen Spender mit 100-125 Nachkommen.
- Es gibt keinen Spender mit mehr als 125 Nachkommen.

Informationen zu Ihrer Situation?
Wenn Sie als Elternteil oder Spender weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an uns. Wir bemühen uns, Sie innerhalb von (maximal) einem Monat zu kontaktieren.
Sie erhalten von uns eine E-Mail mit den spezifischen Informationen zu Ihrer Situation. Wenn Sie diese Informationen lieber persönlich erhalten möchten, können Sie dies im untenstehenden Formular angeben.
Informationen anfordern
Die Anforderung weiterer Informationen hängt von Ihrer persönlichen Situation ab:
- Spender und Eltern: bei uns über das Formular
- Spenderkinder ab 16 Jahren: über die Website des Cdkb
- Spenderkinder unter 16 Jahren: bei uns über das Formular
Bitte beachten Sie, dass die Zahlen auf den derzeit beim Cdkb registrierten Daten basieren. Es können noch Behandlungen mit dem Sperma eines Spenders stattfinden, wenn die maximale Anzahl von 12 Frauen pro Spender derzeit noch nicht erreicht ist. Für Behandlungen vor 2004 ist hingegen nicht sicher, ob alle Behandlungen beim Cdkb registriert sind, da das Gesetz über künstliche Befruchtung mit Spendersamen damals noch nicht existierte.
Gründe für die Überschreitungen
Es gibt verschiedene Gründe für die Überschreitungen:
- Es kann vorkommen, dass ein Spender bereits 25 Nachkommen hatte, eine Frau jedoch ein zweites oder drittes Kind vom selben Spender wollte. Oftmals kamen Kliniken diesem Wunsch der Frauen im Hinblick auf die Familiengründung entgegen.
- Wenn das gespendete Sperma für eine IVF/ICSI-Behandlung verwendet wurde, wurden Embryonen bei Bedarf eingefroren. Da die Frau über diese Embryonen verfügt, wurden diese Embryonen später für ein zweites oder drittes Kind verwendet, ohne die Anzahl der Nachkommen zu berücksichtigen, die der betreffende Spender bereits hatte.
- Die Anzahl der von Kliniken registrierten Schwangerschaften entspricht nicht unbedingt der Anzahl der geborenen Kinder: Wenn eine Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt oder Totgeburt führte, wurde diese nicht immer aus dem System entfernt. Außerdem ist es möglich, dass aus einer registrierten Schwangerschaft mehr als ein Kind hervorgegangen ist.
- In der Vergangenheit gab es einen Austausch von gespendetem Sperma zwischen Kliniken. Gründe dafür konnten sein: Umzug der Frau, Zweitmeinung an anderer Stelle oder Austausch zwischen Samenbanken. Es gab keinen Austausch von Daten über die Behandlungen in den betreffenden Kliniken, möglicherweise aus Datenschutzgründen.
- Darüber hinaus hat sich aus dem angepassten Registrierungssystem ergeben, dass es Spender gab, die in mehreren Kliniken tätig waren, ohne dass die Kliniken davon Kenntnis hatten. In einigen Fällen war dies bereits zuvor bekannt, und die Kliniken haben die Verwendung dieses Spenders eingestellt.
Weitere Informationen?
Die Nachricht über eine große Anzahl von Halbgeschwistern kann Auswirkungen auf Familien und Spender haben. Auf der Website von Fiom, einem Kompetenzzentrum für Fragen der Verwandtschaft, finden Sie Hilfestellungen zum Umgang mit dieser Situation. Bei Fiom können Sie auch kurzfristige Unterstützung erhalten.
Auch auf der Website des Landelijk informatiepunt donorconceptie (LIDC) und CDKB finden Sie Informationen zu diesem Thema.
Kontakt zur Spenderbank
Haben Sie Fragen, möchten Sie weitere Informationen über die Spende oder Bestellung von Spendermaterial? Wenden Sie sich gerne an unsere Spenderbank.
Unser spezialisiertes Team steht Ihnen bei jedem Schritt des Prozesses mit Rat und Tat zur Seite.